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Amerikas Privatleute rüsten auf. Der Absatz von Handfeuerwaffen steigt um mehr als 20%

Wie der Independent berichtet, sind die Waffenverkäufe in den USA seit dem 11. September schlagartig angestiegen, das FBI geht von einer Zunahme um 22% aus, allein im Oktober wurden ca eine Million Handfeuerwaffen verkauft.


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"Beretta" hat ein auf 2001 Stück limitiertes Sondermodell einer neuen 9mm-Pistole herausgebracht. Dem beängstigenden Patriotismus der Bürger Rechnung tragend, nannte die Firma das Modell "United We Stand" und entblödete sich nicht, auch noch eine Amerikanische Flagge dicht der PistolenMündung einzugravieren.

Auch die anderen Fabrikanten von Pistolen und ähnlich unnützen Zeug, das zur vorzeitigen Beendigung des Lebens dient, waren nicht müßig und haben kräftig an dem Boom verdient.

Im stärksten stiegen die Verkaufszahlen von Handfeuerwaffen in der Umgebung New Yorks und Washingtons an. Welche Art der Bedrohung die Bürger erwarten bleibt unklar - sie werden doch nicht die eigene Regierung mehr fürchten als den Gott-Sei-Bei-Uns "bin Laden".

Viele der Käufer erwerben erstmalig eine Waffe und Polzei sowie Ordnungsbehörden sind besorgt, dass das Arsenal von "Peacemakern" nach Abflauen der Sicherheitshysterie in den Händen Schwerkrimineller landet.

EIch habe die Erfahrung gemacht, dass Waffenlosigkeit sehr viel besser und sicherer ist, als die Bewaffnung von Menschen, denen zu allem Überfluss der Umgang mit einer solchen technischen Apparatur nicht vertraut ist. Jene die es besser verstehen wie man eine "Puste" bedient, die Verfechter der archaichen Westernmentalität, für die Schiessen und Prügeln zur zweiten Natur geworden sein soll, hätte man besser gestern als heute entwaffnet, aber da sind die "NRA" und Charles Heston vor.

In den Siebzigern besuchte ich mehrmals die Türkei und auch das an der Schwarzmeerküste gelegene "Rize" und benachbarte Dörfer. "Rize" ist der letzte grössere Ort siebzig Kilometer vor der Grenze zur ehemaligen SowjetUnion. In diesem Teil der Türkei ist es ein Teil der Gesellschaftskultur, dass jeder erwachsene Mann eine Waffe trägt - die staatlichen Verbote voller Stolz missachtend- und auch verwendet. Uralte Fehden der Blutrache wurden noch zwischen den Familienclans ausgetragen. Von einem Jahr auf das andere musste ich den Tod von drei mir bekannten Männern beklagen, die bei privaten Streitereien erschossen wurden. Auch in anderen Teilen der Türkei werden sehr häufig Waffen getragen und Auseinandersetzungen enden zu oft mit Schiessereien.

Die USA sind bekannt für die Anwendung von Waffengewalt durch Jung wie Alt. Verstörte Kinder und verrückte Erwachsene benutzen das schon immer reichlich vorhandene Waffenarsenal zur Ausübung von Schreckenstaten.

Aus der Bundesrepublik ist mir noch der Fall des 15jährigen aus Bad Reichenhall im Gedächnis geblieben. Der Bub feuert mit Gewehren wahllos auf Passanten, die er schwer verletzt. Die Mordinstrumente gehörten dem waffenverliebten Vater. Der Junge tötet sich nach der Tat selbst.

kh-18-12-2001



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